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Einfahrt zum Mühlenkamp 2010 | von der Verler Straße, BI-Sennestadt Ausschnitt aus: GOOGLE-STREET-VIEW |
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Erna Kronshage wurde am Dienstag, dem 12. Dezember 1922, gegen 21 Uhr ("nachmittags 9 Uhr" - also wohl gegen 21 Uhr), in Kracks, Senne II, Nr. 6, Amt Brackwede, Landkreis Bielefeld (heute: Bielefeld-Sennestadt), als elftes Kind der Eheleute Anna und Adolf Kronshage geboren, in der Hofstatt "Mühlenkamp", heute Verler Straße 76.
Der Dezember 1922 wird in historischen Wetteraufzeichnungen für Ostwestfalen als ein "milder Monat" bezeichnet, nachdem es im Oktober/November bereits Frost gegeben hatte.
Die bebauten Felder der Familie Kronshage hinter dem Mühlenkamp - hier: ähnliche Ansicht zum Waldrand Richtung Fa. Brinkmann
So "malerisch" sieht es heute an der ehemaligen Sägemühle Westerwinter aus (s. dazu auch Kapitel 7 "...Bomben...") - in Nachbarschaft zum Mühlenkamp, dem Geburtshaus Erna Kronshages
"Gott ist die Liebe;
und wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott
Das Bauerngehöft, in das Erna hineingeboren wurde, war nach unseren heutigen Maßstäben äußerst karg eingerichtet. Kleine selbstgeschreinerte Schränke für das was zum Leben notwendig war. Das Arbeits- und Alltagsschuhwerk aller bestand aus einfachen Holzschuhen, aus "Holschken", im Winter wie im Sommer. Die Kleidung war zwar ausreichend aber doch insgesamt auch einfach und nach heutigen Maßstäben dürftig und immer wieder durch die angeheuerte Hausschneiderin und Wäscheflickerin instandgesetzt und aufbereitet. Für Sonn-, Fest- und Feiertage gab es dann noch die Festtagskleidung und die „guten“ Schuhe - und das war's dann auch schon.
Typisches "Arbeitsgeschirr"
Es gab aber auch ein Nadel-Grammophon zum "Musikmachen". Die Brüder Ernas hatten teilweise Musikinstrumente. Und es gab für die Nachrichten und die "Pflichtreden" des "Führers" den "Volksempfänger" ...
Abends - zum "Feierabend" - saß die Familie zusammen, spielte Grammophon, stopfte und strickte und las die Tageszeitung - das Fernsehen gab es ja noch nicht ...
Volksempfänger" - um 1935/1940

Kindermediziner und neunfacher Vater über Erziehung
Von Julia Koch | 31. August 2018 | spiegel.de
SPIEGEL: Herr Professor Jorch, Sie halten Großfamilien für ein Segen. Aber werden nicht längst die meisten Kinder ohne mehrere Geschwister groß?
Jorch: Keineswegs. Es gab im Jahr 2016 in Deutschland mehr Kinder, die mit zwei oder mehr Geschwistern aufwuchsen, als Einzelkinder. Bei 12 Prozent der Familien hierzulande lebten sogar mindestens drei Kinder. Trotzdem denken viele Menschen beim Thema Kinderreichtum erst einmal an Armut, Chaos und Jugendamt. Das wollen wir Kinder- und Jugendmediziner ändern.
SPIEGEL: Was unterscheidet Kinder mit vielen Geschwistern von ihren Altersgenossen aus Kleinfamilien?
Jorch: Aus der Geschwisterforschung wissen wir, dass sich erste Kinder oft angepasst und regelkonform verhalten; bei vielen Geschwistern ist das jüngste Kind meist der Querdenker, bereit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Unsere Gesellschaft braucht dieses Potenzial der Kreativen, Unangepassten und Mutigen mehr denn je. Wer mit vielen älteren Geschwistern aufwächst, wird zum Teil auch von denen mit erzogen. Die machen das ganz anders als Eltern, natürlich auch mal härter und rücksichtsloser.
SPIEGEL: Und das ist gut für die Kinder?
Jorch: Ja, denn sie müssen vielleicht mehr warten und verzichten, aber sie lernen auch das Vertrauen in eigene Fähigkeiten und darauf, dass am Ende alles gut wird. Eine Mutter von fünf, sechs Kindern kann nicht jedes einzelne von morgens bis abends überwachen und ständig zur Schule oder zum Sport fahren. Außerdem ist die Beziehung zu den eigenen Geschwistern meist die längste, die man im Leben hat. Welche andere Beziehung kann locker 70, 80 Jahren andauern? ...
Auszug aus: spiegel.de
Erna Kronshage wurde am Dienstag, dem 12. Dezember 1922, gegen 21 Uhr ("nachmittags 9 Uhr" - also wohl gegen 21 Uhr), in Kracks, Senne II, Nr. 6, Amt Brackwede, Landkreis Bielefeld (heute: Bielefeld-Sennestadt), als elftes Kind der Eheleute Anna und Adolf Kronshage geboren, in der Hofstatt "Mühlenkamp", heute Verler Straße 76.
Der Dezember 1922 wird in historischen Wetteraufzeichnungen für Ostwestfalen als ein "milder Monat" bezeichnet, nachdem es im Oktober/November bereits Frost gegeben hatte.
Mühlenkamp heutzutage (Verler Straße 76 - früher: Senne II, Nr.6) |
![]() Die Fahrräder der Berufspendler vom Bahnhof gegenüber wurden auf der Deele bewacht
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Die bebauten Felder der Familie Kronshage hinter dem Mühlenkamp - hier: ähnliche Ansicht zum Waldrand Richtung Fa. Brinkmann
So "malerisch" sieht es heute an der ehemaligen Sägemühle Westerwinter aus (s. dazu auch Kapitel 7 "...Bomben...") - in Nachbarschaft zum Mühlenkamp, dem Geburtshaus Erna Kronshages
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Evangelische Kirche zu Senne II - (heute Kreuzkirche zu Sennestadt) - Ernas Tauf- und Konfirmationskirche |
Am Neujahrstag 1923 wurde "ERNA" in der Kirche zu Senne II getauft von Pastor Jansen - Paten waren Ernas Schwestern Anna und Lina (s. Geburts- und Taufurkunde - oben)
Und am 21.März 1937 (Sonntag Palmarum) wurde Erna Kronshage in der Kirche zu Senne II von Pastor Holzapfel konfirmiert. Der Konfirmationsspruch lautete:
und wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott
und Gott in ihm." 1. Joh. 4,16
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Die Flurbezeichnung "Kra(c)ks" - ursprünglich der Name des Grundbesitzers, auf dem der Bahnhof gebaut wurde, und dem die meisten Ländereien rundum gehörten - ist inzwischen untergegangen und wird nur noch manchmal zur Bezeichnung des nahegelegenen benachbarten Bahnhofs benutzt.
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Bahnhof "Kracks" - heute Bahn-Haltestelle "Sennestadt" (das Gebäude wurde inzwischen abgerissen)- Aufnahme aus Sicht der von Familie Kronshage bebauten Ackerflächen - Von den Gleisen aus gesehen |
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Alter Bahnhof "Kracks" - an der Bahnsteigkante |
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Typische Deelenansichten, ähnlich dem "Mühlenkamp" |
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Weitere Deelen-Ansicht |
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So sah es wahrscheinlich in Ernas Kammer aus 3-4
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Das Bauerngehöft, in das Erna hineingeboren wurde, war nach unseren heutigen Maßstäben äußerst karg eingerichtet. Kleine selbstgeschreinerte Schränke für das was zum Leben notwendig war. Das Arbeits- und Alltagsschuhwerk aller bestand aus einfachen Holzschuhen, aus "Holschken", im Winter wie im Sommer. Die Kleidung war zwar ausreichend aber doch insgesamt auch einfach und nach heutigen Maßstäben dürftig und immer wieder durch die angeheuerte Hausschneiderin und Wäscheflickerin instandgesetzt und aufbereitet. Für Sonn-, Fest- und Feiertage gab es dann noch die Festtagskleidung und die „guten“ Schuhe - und das war's dann auch schon.
Typisches "Arbeitsgeschirr"
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Typisches Schlafzimmer - ähnlich der Ausstattung im "Mühlenkamp" |
Abends - zum "Feierabend" - saß die Familie zusammen, spielte Grammophon, stopfte und strickte und las die Tageszeitung - das Fernsehen gab es ja noch nicht ...
Volksempfänger" - um 1935/1940
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Gemälde von Paul Matthias Padua, 1939, Anhören der "Führer"-Rede |
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Fotorepro LWL: typische Feierabendszene Anfang/Mitte des 20.Jhrdt. |
Ausschnitt aus der Topographischen Karte 1:25.000 "4017 Brackwede" - Ausgabe 1947, mit "Kracks" als Gemarkung in SENNE II - links an der Bahnlinie am Bahnhof Kracks ein roter Punkt: "Mühlenkamp" ...
Ein ähnlicher Ausschnitt GoogleEarth heute: Der "Mühlenkamp" gekennzeichnet mit einer "Gelben Nadel"
Ein ähnlicher Ausschnitt aus einer Wanderkarte - Quelle: "Wandern in und um Sennestadt", Sennestadtverein 2010 - (c) Vermessungs- und Katasteramt Bielefeld 5/2010
Erna Kronshages unmittelbare Umgebung - Ausschnitt aus obiger Wanderkarte, 2010
(gekennzeichnet auch der inzwischen gelegte "Stolperstein" für Erna Kronshage - an der Ecke Kreuzung Verler Straße/Krackser Straße/Fußgängerüberweg Richtung Bahnhof - s. Sideboard rechts)
Die typischen Sandwege und -"Straßen" in Senne II zur Zeit Erna Kronshages
Die Bahnhofstraße in Kracks/Senne II, an deren hinterem Ende rechts der Mühlenkamp lag und gegenüber der Bahnschienen dann der Bahnhof Kracks - dann: Die Kirche mit Gasthof Ramsbrock und Gemeindevertretung - Das "Senne-Bad", in dem Erna Kronshage sicherlich schwimmen ging, ca. 350 m vom Wohn-Gehöft entfernt - Blick über die neu erbaute Reichsautobahn zum sogen. "Bielefelder Berg", heute A 2 - Anschlussstelle "Bielefeld-Sennestadt" - Ansichtskarten von 1942

Kindermediziner und neunfacher Vater über Erziehung
- "Das jüngste Kind ist meist der Querdenker"
Von Julia Koch | 31. August 2018 | spiegel.de
SPIEGEL: Herr Professor Jorch, Sie halten Großfamilien für ein Segen. Aber werden nicht längst die meisten Kinder ohne mehrere Geschwister groß?
Jorch: Keineswegs. Es gab im Jahr 2016 in Deutschland mehr Kinder, die mit zwei oder mehr Geschwistern aufwuchsen, als Einzelkinder. Bei 12 Prozent der Familien hierzulande lebten sogar mindestens drei Kinder. Trotzdem denken viele Menschen beim Thema Kinderreichtum erst einmal an Armut, Chaos und Jugendamt. Das wollen wir Kinder- und Jugendmediziner ändern.
SPIEGEL: Was unterscheidet Kinder mit vielen Geschwistern von ihren Altersgenossen aus Kleinfamilien?
Jorch: Aus der Geschwisterforschung wissen wir, dass sich erste Kinder oft angepasst und regelkonform verhalten; bei vielen Geschwistern ist das jüngste Kind meist der Querdenker, bereit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Unsere Gesellschaft braucht dieses Potenzial der Kreativen, Unangepassten und Mutigen mehr denn je. Wer mit vielen älteren Geschwistern aufwächst, wird zum Teil auch von denen mit erzogen. Die machen das ganz anders als Eltern, natürlich auch mal härter und rücksichtsloser.
SPIEGEL: Und das ist gut für die Kinder?
Jorch: Ja, denn sie müssen vielleicht mehr warten und verzichten, aber sie lernen auch das Vertrauen in eigene Fähigkeiten und darauf, dass am Ende alles gut wird. Eine Mutter von fünf, sechs Kindern kann nicht jedes einzelne von morgens bis abends überwachen und ständig zur Schule oder zum Sport fahren. Außerdem ist die Beziehung zu den eigenen Geschwistern meist die längste, die man im Leben hat. Welche andere Beziehung kann locker 70, 80 Jahren andauern? ...
Auszug aus: spiegel.de