13 - ... die Kranke ist vorzuführen ... - 20 Min. für ein Urteil: Das Erbgesundheitsgericht im Sauseschritt


Sehnsucht/Heimweh - Symbolbild nach einem Filmplakat



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Hier und im folgenden wird anhand der Original-Unterlagen der in dieser Zeit besonders mutige Kampf von Papa Adolf für seine Tochter Erna Kronshage dokumentiert.

Hierbei ist ganz wichtig festzuhalten, dass der Vater Adolf Kronshage bis zum 11.12.1943 (!) der gesetzliche Vertreter Erna Kronshages war, denn Erna wurde erst mit 21 volljährig. Adolf Kronshage hatte also die umfassende "elterliche Sorge" :

"Meine Tochter Erna war stets gesund. Ich hatte und habe auch heute noch die feste Absicht, dieselbe am 1. März wieder aus der Heilanstalt abzuholen und sie nach Hause zu nehmen. Das umso mehr, als meine Tochter in jeder Beziehung klar ist" ... 





























































































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"Die Fahrt des Gerichts zu den einzelnen Sitzungsorten erfolgt unter Benutzung des Kraftwagens
des Herrn Mediz. Rates 
Dr. med. S i e b e r t, Herford.
...
1.) Sitzung in der Heilanstalt in Gütersloh:
Die Kranken sind seitens der Anstaltsleitung dem Gericht zum Termin vorzuführen."

... und das Gericht gönnte sich natürlich eine 2-stündige Mittagspause ...


Im folgenden wird anhand der Original-Unterlagen dokumentiert wie sich das Erbgesundheitsgericht Bielefeld zur Sitzung am 29.03.1943 zusammensetzte und organisierte.

Die eigentliche Verhandlung zum "Fall" Erna Kronshage wurde im Voraus auf 20 Minuten - von 08.40 - 09.00 Uhr - geplant. 
In 20 Minuten also fällte man einen so einschneidenden Beschluss, zu dem "die Kranke seitens der Anstaltsleitung vorzuführen" war ... 

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